„Die wirtschaftliche Entwicklung des Hafens ist wichtig für Krefeld und für die Region: Sie sichert Arbeitsplätze und schafft neue, nicht nur in den Bereichen Logistik und Recycling. Die Stadt und der Hafen unternehmen seit Jahren erhebliche Anstrengungen, um einerseits dem Hafen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, andererseits aber auch die Bürgerinnen und Bürger soweit wie möglich vor den Belastungen durch die Transporte, also vor Lärm, Abgasen und Müll zu schützen.
Dies gelingt bis heute nur zum Teil, aber die Situation vor Ort wird schrittweise verbessert. Dabei sind die Politik vor Ort, der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung des Hafens sowie ein Großteil der ansässigen Firmen immer bemüht gewesen, in öffentlichen Veranstaltungen, aber auch in vielen Einzelgesprächen die Anstrengungen zur Verbesserung der Situation – mit allen Problemen und Schwierigkeiten – transparent darzustellen.
Die Bemühungen zur Verbesserung der Lage dauern an. Die Politik und die Hafengesellschaft werden auch weiterhin das Gespräch mit der Bevölkerung über die Belastungen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation suchen. Dabei ist eines klar: Wirtschaftliche Betätigung muss sich an den gesetzlichen Rahmen halten und muss umweltverträglich sein!
Vor diesem Hintergrund ist es für die politischen Vertreter vor Ort und die Hafengesellschaft ein Ärgernis, dass seit über einem Jahr in Gellep-Stratum belegbar Atemwegsreizungen und Geruchsbelästigungen bei Anwohnern auftreten, deren Ursachen bis heute durch die Überwachungsorgane der Bezirksregierung Düsseldorf und der Stadt Krefeld nicht abschließend geklärt und abgestellt worden sind.
Anzumerken ist, dass die Anlagenüberwachung und das Einschreiten bei Problemen im Anlagenbetrieb bezüglich der in Frage kommenden Betriebe der Bezirksregierung obliegen. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass wiederkehrende unzumutbare Belästigungen durch die zuständigen Behörden zeitnah aufgeklärt und dauerhaft behoben werden. Davon lebt die Akzeptanz von Betrieben und hier die Akzeptanz des gesamten Hafens.
Dasselbe gilt für die Transparenz des behördlichen Handelns bei Störfällen: Bürgerinnen und Bürger wollen zu Recht verlässlich wissen, was genau passiert ist und wie die Behörden in solchen Fällen reagieren. Die Anwohnerinnen und Anwohner müssen sich darauf verlassen können, dass in solchen Fällen offen und proaktiv informiert wird, wie es das Umweltinformationsgesetz vorsieht. Das ist im vorliegenden Fall nicht passiert. Die Bürgerinnen und Bürger in Gellep-Stratum, die Politik und die Hafengesellschaft erwarten, dass bis zum hoffentlich baldigen Abschluss des Verfahrens alle weiteren Schritte der Behörden offen dargelegt werden.
Ein ausdrücklicher Dank gilt den Anwohnerinnen und Anwohnern und dem Bürgerverein in Gellep-Stratum. Nur durch den engagierten, fachkundigen und beharrlichen Einsatz für Transparenz und eine Lösung der Geruchsprobleme konnte der aktuelle Sachstand erreicht werden, der hoffen lässt, dass die Ursachen der Probleme langfristig beseitigt werden. Eine nachhaltige Problemlösung wäre auch ein wichtiger Schritt, um das teilweise erschütterte Vertrauen in die Kompetenz der deutschen Genehmigungs- und Überwachungsbehörden wiederherzustellen; dies vor dem Hintergrund, dass im Krefelder Hafen auch künftig Ansiedlungen von genehmigungsbedürftigen Betrieben möglich sind, deren Überwachung sichergestellt werden muss!“
Erklärung von Jürgen Hengst, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Krefeld, Bezirksvorsteher in Uerdingen/Gellep-Stratum und Aufsichtsratsvorsitzender der Hafen Krefeld GmbH & Co. KG