Die Landesregierung hat bekannt gegeben, dass die Schulen in Nordrhein-Westfalen bereits vor dem zwischen Bund und Ländern vereinbarten Termin am 4. Mai 2020 für einzelne Gruppen geöffnet werden. Konkret vorgesehen ist dafür der 23. April 2020. Demnach sollen bereits diese Woche Donnerstag die weiterführenden Schulen, Berufskollegs und Förderschulen für die Abschlussklassen geöffnet werden.
Ina Spanier-Oppermann, Landtagsabgeordnete und schulpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion, kritisiert die sehr kurze Vorlaufzeit: „Es ist nicht damit getan, das Schultor aufzuschließen. Die Voraussetzungen für Abstand und Hygiene sind komplex: angefangen vom Transport zur Schule über den geregelten Einlass ins Gebäude, die Auswahl und Bestuhlung geeigneter Räume, die Stundenplanung, das Verhalten in den Pausen, das Aufteilen von zu großen Lerngruppen und der Ersatz für besonders gefährdete Lehrkräfte, die selbst nicht unterrichten können.“
Zwischen Bund und Ländern sei daher auch vereinbart worden, dass seitens der Kultusministerkonferenz ein länderübergreifendes Hygienekonzept bis zum 29. April 2020 erarbeitet werden soll. „Zur vorgesehenen Schulöffnung in NRW liegt kein abgestimmtes Hygienekonzept vor. Es ist nicht nachzuvollziehen, warum man die Schulen und die Stadt als Schulträger damit alleine lässt“, kritisiert Spanier-Oppermann. So sei nach einem Kommunikationswirrwarr erst sehr kurzfristig erklärt worden, wer in die Schulen kommen müsse. Täglich würden die Schulen und die Schulverwaltung neue Vorgaben zu Hygienemaßnahmen und Hinweise zum Infektionsschutz erreichen. Ein abgestimmtes und für alle Schulen gültiges Konzept fehle. „Das ist fahrlässig“, so die Landtagsabgeordnete. Auch die kommunalen Spitzenverbände hätten sich eindringlich an die Landesregierung gewandt und um Verschiebung der Schulöffnung gebeten.
Der überhastete Einstieg gehe jetzt vor allem zu Lasten der Lehrer*innen und der Mitarbeiter*innen der Schulverwaltung, die sich mit größtem Einsatz um einen sicheren Schulbetrieb bemühen. „Wir erwarten, dass die Landesregierung zügig ihre Hausaufgaben macht, die offenen Fragen zum Schulstart beantwortet und die Schulen nicht im Regen stehen lässt“, so Spanier-Oppermann abschließend.
Ina Spanier-Oppermann (SPD): „Die Sicherheit und der Bedarf der Kinder, der Leh-rer*innen und des Schulpersonals muss im Mittelpunkt stehen“