„Ich möchte davor warnen, gleich immer aus allem eine Schreckensmeldung zu machen“, entgegnet Jürgen Hengst, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Krefeld und Bezirksvorsteher für Uerdingen/Gellep-Stratum, jüngsten Verlautbarungen zu Verzögerungen bei der Nordanbindung des Krefelder Hafens.
Zwar sei es aus Hengsts Sicht wichtig, Prozesse immer kritisch zu begleiten. Man dürfe allerdings dabei nicht einzelne Punkte solcher umfassender, voneinander abhängigen Planungen aus dem Kontext reißen. Aufgabe nicht nur der Kommunalpolitik müsse vielmehr sein, diese Dinge korrekt einzuordnen und der Öffentlichkeit zu erläutern.
„Es stimmt, dass der Bau des Kreisverkehres an der Kreuzung Floß-/Düsseldorfer Straße teurer geworden ist. Doch diese Maßnahme ist bereits seit einem halben Jahr und somit wesentlich früher als ursprünglich geplant abgeschlossen“, fügt Hengst an. „Der Verkehr aus dem Hafen zur B288 hat sich damit erkennbar entspannt und das schneller, als für die Anwohnerinnen und Anwohner zu erwarten war.“
Richtig sei weiter, dass der Komplettausbau für die Nordanbindung des Hafens an die B288 stets für die Jahre 2024/2025 geplant war und immer noch sei. Diese Maßnahme bestehe aus einer „neuen“ Mündelheimer Straße mit zwei neuen Kreisverkehren zur verbesserten Verkehrsanbindung und als Lärmschutz für die Bewohner*innen der dortigen Mehrfamilienhäuser. „Der dazugehörige B-Plan 777 steht auf der Prioritätenliste der Stadtverwaltung auf Rang drei. Sein Offenlagebeschluss ist für den Herbst 2021 vorgesehen, der abschließende Satzungsbeschluss für Anfang 2022. Die Ausschreibung für die Baumaßnahme soll in 2023 beginnen. Es ist also Zug in der Sache.“
Parallel werde die Verlagerung des Kleingartenvereins „Rheinbrücke“ im Einvernehmen mit dem Verein vorangetrieben. „Auch hier ist der abschließende Satzungsbeschluss für Anfang 2022 vorgesehen. Diese Faktenlage sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man entgegen dieser eine fehlende Dynamik in Sachen Nordanbindung beklagen möchte“, macht der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion deutlich.
„Es ist unstreitig, dass der Trailerport verkehrspolitisch und wirtschaftlich notwendig ist, wenn die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene gelingen soll. Dementsprechend laufen die erforderlichen Planungen und Abstimmungen genauso mit Hochdruck wie für die neue Zuwegung vom Kreisverkehr Floßstraße parallel zur B288 bis zum Trailerport.“ Ziel sei, die Planung noch 2021 abzuschließen. Ob dies gelingt, sei in der Tat noch nicht abschließend gesichert.
„Ich finde es wichtig, vor dem Hintergrund der Bedeutung des Krefelder Hafens für den Wirtschaftsstandort, wenn nötig immer den Finger in die Wunde zu legen und darauf hinzuweisen, sollte es Fehlentwicklungen geben“, unterstreicht Hengst. „Aber hier bleiben Verwaltung, Politik und Hafen tatsächlich gemeinsam am Ball, um den für die Wirtschaft und die Arbeitsplätze in Krefeld wichtigen Hafen verkehrstechnisch sicher an das überregionale Verkehrsnetz anzubinden und damit zukunftsfest zu machen.“